top of page
AutorenbildDiana Neubauer

Spinning Pole Dance - 7 Tipps gegen Übelkeit und Schwindel


"Heute machen wir Spinning." - diese Ankündigung des Trainers lässt viele Pole Dance Herzen höher schlagen und gleichzeitig aussetzen.


Die meisten unserer geliebten Stangen besitzen den Static Mode, dass heißt sie dreht sich nicht, sowie den Spinning Mode, in dem sich die Stange selbst in beide Richtungen drehen lässt. Demnach ist Spinning die Kunst Spins, Figuren und Co. an einer Stange im Spinning Mode zu machen.


Spinning Pole Dance Figur

Wie entsteht Übelkeit beim Spinning Pole?


So mancher Neuling mag vermuten, dass Pole Dance an einer Spinning leichter sei, doch der Schein trügt. Viele unterschätzen wie sehr das Drehen mit der Stange das vestibuläres System (Gleichgewichtssinn ) im Innenohr überfordern kann. Dieses System ist für das Gleichgewicht und die Orientierung im Raum verantwortlich.


Wenn du dich schnell drehst, beginnt die Flüssigkeit in den Bogengängen in deinem Innenohr sich heftig zu bewegen. Sie passt sich dabei jedoch nur träge an Bewegungen an, wodurch der Körper etwas Zeit zur Registrierung der Veränderungen in der Bewegung benötigt. Diese Schwingungen halten oft auch dann noch an, wenn du schon aufgehört hast, dich zu drehen. Dein Gehirn bekommt dadurch weiterhin Signale, dass du dich drehst, obwohl du schon stillstehst.


Gleichzeitig bekommt dein Gehirn visuelle Informationen über deine Umgebung. Wenn deine Augen dir sagen, dass du dich nicht mehr bewegst, aber dein Innenohr signalisiert, dass die Drehung weitergeht, entsteht ein Sensorischer Konflikt. Diese widersprüchlichen Signale führen zu einem Gefühl von Schwindel und Übelkeit - ähnlich wie bei der Seekrankheit.


Ein weiteres Phänomen nach schnellen Drehbewegungen ist der sogenannte Nystagmus, bei dem die Augen unwillkürlich hin- und herflackern, weil sie versuchen, sich auf die plötzliche Bewegung einzustellen. Auch das kann das Gleichgewicht zusätzlich stören und zu Schwindel führen.


Nach meiner ersten Spinning Stunde war mir noch Stunden später schlecht. Also ging ich auf die Suche nach hilfreichen Tipps und die will ich dir natürlich nicht vorenthalten:


Tipp Nr.1 - Training des vestibulären Systems


Ich weiß, dass ist was wir alle nicht hören wollen, aber um dauerhaft die Übelkeit und den Schwindel loszuwerden, musst du Spinning regelmäßig trainieren. Der Trick ist, sich schrittweise an das Drehen zu gewöhnen. Beginne mit wenig Schwung sowie kurzen Spins und steigere dich langsam. Gönne deinem Körper Zeit, sich auf die neue Belastung einzustellen, und lege wenn nötig Pausen ein. Mit der Zeit wird dein Gehirn besser in der Lage sein, die Signale aus dem Innenohr zu verarbeiten, und der Schwindel wird nachlassen.


Beim Spinnen an sich ist es wichtig zu wissen, dass je näher sich dein Körper an der Stange befindet, desto schneller dreht sie sich. Baue daher zwischendurch ausladende Figuren ein, um dich kurzzeitig von dem Spin zu erholen. Zusätzlich solltest du Spins nicht abrupt beenden, sondern langsam ausfließen lassen. Zum einen ist es für die Ästhetik von großer Bedeutung, zum anderen gibst du deinem Gehirn dadurch die Zeit, die widersprüchlichen Signale besser zu verarbeiten.


Tipp Nr.2 - Springen und/oder entgegengesetztes Drehen


Es klingt vielleicht seltsam, aber leichtes Springen und/oder eine Drehung in die Gegenrichtung zwischen den Spins kann helfen. Dadurch kannst du der sich weiter drehenden Flüssigkeit in den Bodengängen des Innenohrs entgegenwirken und so den Schwindel bekämpfen.


Diese Wirkung kannst du ebenfalls erzielen, wenn du beim Spinning regelmäßig die Seiten wechselst, und zeitgleich tust du noch etwas für die oft vernachlässigte Seite.


Tipp Nr.3 - Essenszeitpunkt


Wann du isst, kann ebenfalls einen großen Einfluss auf dein Wohlbefinden haben. Ein voller Magen oder eine zu lange Fastenperiode vor dem Training kann den Körper aus dem Gleichgewicht bringen. Iss am besten spätestens etwa 1 bis 2 Stunden vor dem Training eine leichte, gut verdauliche Mahlzeit. Vermeide dabei fettige oder schwere Lebensmittel, die den Magen zusätzlich belasten könnten.


Tipp Nr.4 - Richtig atmen


Bei intensiven Drehungen neigen viele dazu, die Atmung unbewusst anzuhalten, was den Schwindel verstärken kann. Achte bewusst darauf, tief und gleichmäßig zu atmen, vor allem während und nach den Drehungen. Eine gleichmäßige Sauerstoffzufuhr kann Schwindel vorbeugen und dein allgemeines Wohlbefinden verbessern.


Tipp Nr.5 - Kein Augen-Spotten!


Im Tanzen, wie zum Beispiel beim Ballett, wird häufig empfohlen, beim Drehen immer einen festen Punkt zu fixieren. Doch im Gegensatz zu sich drehenden Tänzern, haben wir Pole Dancer ein deutlich höheres Tempo beim Drehen. Das erschwert den Muskeln das Spotten eines Punktes und kann so Übelkeit begünstigen.


Tipp Nr.6 - Ingwer in alle Formen


Solltest du es doch etwas übertrieben haben, ist Ingwer ein altbewährtes Hausmittel gegen Übelkeit. Egal ob als Tee, Tropfen oder in roher Form – Ingwer kann helfen, den Magen zu beruhigen und das Gefühl von Übelkeit zu mindern. Ich habe immer etwas kandierten Ingwer zum Essen und konzentrierte Ingwertropfen zum Auflösen in Wasser bei mir. Insbesondere die Tropfen haben mir bei Auftritten schon einen sehr guten Dienst geleistet, doch Achtung - wenn die Wirkung nachlässt, kann die Übelkeit wieder einsetzen, wenn man übertrieben hat.


Tipp Nr.7 - Anti-Übelkeitspflaster und - armband


Falls du trotz aller Tipps immer noch Probleme mit Schwindel oder Übelkeit hast, gibt es spezielle Anti-Übelkeitspflaster oder Akupressur-Armbänder. Diese nutzen bestimmte Druckpunkte oder Wirkstoffe, die die Übelkeit mindern können. Besonders bei empfindlichem Gleichgewichtssinn kann das eine gute Unterstützung sein.


Spinning an der Pole Dance Stange ist eine beeindruckende Kunstform, aber es kann am Anfang herausfordernd sein, sich an die Drehungen zu gewöhnen. Schwindel und Übelkeit sind nichts Ungewöhnliches, aber mit diesen Tipps kannst du das Risiko minimieren und das Training genießen. Mit Geduld und den richtigen Vorbereitungen wird auch dein Gleichgewichtssinn irgendwann "spinning-proof" – und du kannst die Drehungen voll und ganz auskosten!


Kurz und Knapp


Das Spinning Pole Dance kann auf Anfänger besonders aufregend und gleichzeitig herausfordernd wirken. Während der Static Mode die Stange still hält, ermöglicht der Spinning Mode fließende Bewegungen und schnelle Spins, die das Tanzen an der Stange dynamischer gestalten. Doch das rasante Drehen stellt das Gleichgewichtssystem im Innenohr oft auf die Probe, was zu Schwindel und Übelkeit führen kann. Die Flüssigkeit im Innenohr passt sich nur langsam an Bewegungen an, wodurch der Körper die Rotation verzögert wahrnimmt und die Orientierung verliert.


Um diesen Schwindel in den Griff zu bekommen, ist kontinuierliches Training entscheidend: Ein schrittweises Gewöhnen an die Bewegungen, Pausen und kontrolliertes Atmen helfen dem Körper, sich besser anzupassen. Weitere Tipps wie der bewusste Einsatz von Ingwer, Anti-Übelkeitspflastern und - amrbänder können bei eintretender Übelkeit kurzfristig Abhilfe verschaffen. Auch das Vermeiden von „Augen-Spotting“ ist hilfreich, da die schnelle Rotation es schwer macht, den Blick zu fixieren.


Insgesamt erfordert das Spinning etwas Geduld und die richtige Technik, aber mit diesen Tipps und einer guten Vorbereitung kannst du das Training immer mehr genießen und die fließenden Bewegungen voll und ganz auskosten.



 

Quellen:

Gravity Arts: https://gravityarts.ch/2020/07/04/spinning-pole-dance/

Akademie Sport und Gesundheit: https://www.akademie-sport-gesundheit.de/magazin/warum-wird-einem-schwindelig-wenn-man-sich-dreht.html#:~:text=Die%20Ursache%20ist%20die%20Tr%C3%A4gheit,Funktionsweise%20einer%20Wasserwaage%20zu%20vergleichen.

PoleSportshop: https://www.polesportshop.de/blog/schwindelanfaelle-an-der-spinning-pole/

The Pole Physio: https://www.thepolephysio.com/post/spin-pole-sickness

Comments


bottom of page